Was verbindet die (damalige) Föhrer Biike mit „Neues aus Büttenwarder“?

Das traditionelle Biikebrennen auf der Insel Föhr

Erzählungen nach gibt es das Biikebrennen schon seit Mitte des 18. Jh. Diese Tradition wird heute an der westlichen Küste Schleswig-Holsteins noch weitergeführt, insbesondere im Kreis Dithmarschen und Nordfriesland. Über Sinn und Zweck der Biike streiten sich die Gelehrten. Sagen die einen, es sei die Verabschiedung der Walfänger, wenn sie wieder im Nordmeer auf Walfang gingen, sagen die anderen, sie diene dem Vertreiben des Winters. Wie dem auch sei, die Biike-Tradition hält bis heute an. Und so ist es, daß am 21. Februar eines jeden Jahres in den Abendstunden an der Westküste viele Feuer zu sehen sind.

Jedes Dorf baut seine eigene Biike außerhalb des Ortes auf. Früher sammelten Kinder und Jugendliche aus ihrer Gemeinde alles Brennbare und brachten es zum Biikeplatz. Man war nicht zimperlich und hat neben ausgedienten Weihnachtsbäumen und Baumschnitt gleich noch einen Teil Müll mit verbrannt. Die damalige Zeit erinnert heute ein wenig an „Neues aus Büttenwarder“, wo „Adsche“ Autobatterien usw. in der „Dulder Au“ verklappen wollte.

Heutzutage werden die Kinder durch die Freiwillige Feuerwehr ihres Dorfes unterstützt. Sie laden die alten Weihnachtsbäume und Baumschnitt vom Wegesrand auf das Gespann, der Fahrer fährt mit den Beteiligten zum Biikeplatz und sie entladen die Fuhre. Im Gegensatz zu früher achtet man heute sehr darauf, daß nur unbehandeltes Holz (Weihnachtsbäume und Geäst) auf die Biike kommt.

Obenauf steht der selbstgefertigte „Piader“. Dies ist eine Puppe aus einem Holzgestell, das mit Stroh umwickelt und alten Klamotten angezogen ist. Piader wird ganz oben auf der Biike befestigt, so daß alle ihn gut sehen können.

Gegen 18 Uhr werden die Biiken von den Feuerwehren entzündet und Alt und Jung steht an der Biike, schaut ins Feuer und unterhält sich. Viele machen sich einen Spaß daraus, andere „schwarz“ zu machen. Dazu macht man sich die Hände naß und reibt in die Handflächen kalte Asche. Anschließend nähert man sich von hinten einem anderen und streicht ihm mit der schwarzen Hand übers Gesicht.

Aber auch die Friesen haben es verstanden ihre Kultur zu vermarkten. Ging man, nach dem die Biike größtenteils abgebrannt war, nach Hause, geht man heute in den Krog, um fein Grünkohl zu essen. Aber selbst an den Biikeplätzen ist ein Wandel eingetreten. Mancherorts stehen dort kleine Buden, die Würstchen, Bier etc. zum Verzehr anbieten.

Hier finden Sie eine Biike-Liste der teilnehmenden Inseldörfer und der Stadt Wyk.

Das Bildmaterial kommt freundlicherweise von der „Föhr Tourismus GmbH“

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