Die Wrixumer Mühle auf Föhr!

Kennen Sie die Insel Föhr?

Vor Jahrzehnten drehten auf Föhr noch viele alte Mühlen ihre Flügel im Wind. Heute stehen noch fünf auf der Insel Föhr. Eine große in Oldsum, Borgsum und in Wyk. Ebenfalls in Wyk steht eine kleine Bockmühle beim Friesen-Museum.

Um 1464 wurde die „Große Erdholländer-Mühle“ im Langdorf Wrixum urkundlich zum ersten Mal erwähnt. Sturm- und Brandschäden zwangen damals die Eigentümer zum neuen Aufbau der Mühle. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1851. Bis 1960 war die Mühle in Betrieb. Die Bauern haben ihre Kornernte zum Müller gefahren und dieser hat daraus Mehl gemahlen. Nach mehreren Eigentümerwechseln erfuhr sie unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten, u. a. auch als Lagerraum. Den außerordentlichsten Einsatz hatte die Mühle, als sich ein Mann an einen der vier Flügel hängen und sich zehn Mal im Kreis drehen ließ. Heutzutage undenkbar.

Im Jahr 1971 baute ein inselansässiger Gastronom das Erdgeschoß zu einem Restaurant um. Bis 2012 wurden in diesem beliebten Lokal Gäste bewirtet. Danach sollte das inzwischen teilw. baufällige Gebäude wieder verkauft werden. Nachdem sich kein Käufer auf die Schnelle fand, erwarb die Gemeinde Wrixum 2016 den Komplex. Parallel gründete die Gemeinde den Wrixumer Mühlenverein e.V. Durch diesen Förderverein sollte die marode Mühle saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, weil sie die einzige Mühle auf der Insel Föhr ist, deren Technik noch erhalten ist. Allerdings ist der obere Teil, in dem sich die Zinngießerei befand, nicht zugänglich.

Im Inneren der Mühle ist sehr viel von damals erhalten geblieben. Noch heute kann man die alten Wellen, großen Zahnräder, Kornaufzüge und den Mühlenstein sehen. Allerdings mußte das teilweise wieder auf Vordermann gebracht werden. Selbst die Flügel und das Reetdach wurden im Zuge der Sanierung erneuert.

Der alte Erdholländer unterscheidet sich von den anderen Insel-Mühlen dadurch, daß er noch über die alte Technik im Inneren verfügt. Die anderen großen Mühlen sind heute zu Wohnzwecken umgebaut, befinden sich in privaten Händen und sind somit für Außenstehende nicht zugänglich.

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