Sport in einem Park aus Beton? Auf der Insel Föhr, genauer in Wyk, kann seit dem Sommer 2022 in einer Parkouranlage trainiert werden. Die Anlage liegt auf dem Gelände der Eilun-Feer-Skuul. Die Kids finden es super, und dass der Sportpark außerhalb der Schulzeiten auch für andere Besucher nutzbar ist, eröffnet ganz neue Möglichkeiten, sich an der frischen Luft zu bewegen.
Drei Jahre Planungs- und Bauzeit liegen hinter den Verantwortlichen. Die Planung und Umsetzung dieses Projektes mitten in der Corona-Pandemie war eine große Herausforderung. Mit der Planung wurde der Hamburger Landschaftsarchitekt Jan Casselmann vom Büro UMOTO beauftragt. UMOTO ist eine Agentur für urbane Bewegungskultur und hat eine Freiraumsportfläche für Schüler, Insulaner und Urlauber realisiert.
Die Stadt Wyk hat auf Initiative des Sportlehrers Sascha Rochhausen erfolgreich Fördermittel für die Parkour-Sportanlage am örtlichen Schulzentrum beim Land Schleswig-Holstein eingeworben. Dann konnte es schon losgehen. Faszinierend war es, wie die Sonderbauteile aus Beton, die auf dem Festland gefertigt wurden, mit der Fähre auf die Insel Föhr gebracht und von einer ansässigen Baufirma montiert wurden.
Die Sportart Parkour wurde übrigens in Frankreich entwickelt. Es geht dabei darum, sich effizient und schnell von Punkt A zu Punkt B zu bewegen. Laien ist es eher dadurch bekannt, dass Sportler sich scheinbar schwerelos durch die Stadt bewegen. Dabei werden zum Klettern und überwinden von Hindernissen keinerlei Hilfsmittel genutzt. Jeder kann individuell trainieren, je nachdem wie fit er schon ist, und auch in der Natur können zum Beispiel große Steine oder Baumstämme genutzt werden.
In der Parkouranlage ist all das möglich. Balancieren auf Geländern, sich an Betonwänden hochziehen, von Block zu Block springen. Jeder kann sich hier so bewegen, wie es ihm schon möglich ist. Wichtig ist übrigens das Aufwärmen, bevor man an den Start geht. Eine blau leuchtende Fallschutzmatte federt eventuelle Stürze ab.
Gerade für Kinder, die inzwischen sehr stark unter Bewegungsmangel leiden, ist es ein toller Sport. Eigene Grenzen werden ausgetestet, der Körper wird trainiert, Bewegungen bewusst und gezielt zum Klettern oder Springen einzusetzen. Beim Herunterspringen muss es ja nicht immer gleich ein Backflip sein. Jeder hat einmal angefangen und schnell werden Fortschritte gemacht.